Donnerstag, 3. Dezember 2015

Facebook.

.facebook
Bildquelle: https://mkhmarketing.wordpress.com

Es soll ja Leute geben die keinen Facebookaccount haben. Dann gibt es da Leute, die haben einen und nutzen ihn im Grunde nicht wirklich. Und es gibt welche die nutzen ihren Account recht rege. Alles nachvollziehbar und legitim.

Was mir nicht so recht einleuchtet sind Menschen mit Account, die sich darüber beschweren, wieviel Bullshit den ganzen Tag dort gepostet wird und wie bekloppt man das alles fände und das man auf Facebook gar keinen Wert läge. Diese Unterart der Facebook-Nutzer redet auch immer wieder davon, dass sie sich dort eigentlich abmelden wollen, weil es sie so nervt. Was ich mich da frage: Warum erzählt ihr das eigentlich jedem, und verkrümelt euch nicht einfach sang und klanglos aus dem Netzwerk? Warum stellt ihr euch an, wie Menschen die gerade zum Vegetarier geworden sind und jedem erzählen, wie toll das Leben ohne Fleisch ist (natürlich während man gerade im Burgerladen steht)? Ich kann darüber nur den Kopf schütteln und denk mir dabei: Junge, dein Facebook ist dir wichtiger, als du zugeben willst.

Getoppt wird sowas eigentlich nur noch von der Sorte Leute, die einem im realen Leben ans Bein pissen wegen des Facebook-Freundestatus. What the Fuck?! Was ist in euren Hirnen eigentlich los? Die Kombination aus: Mir ist Facebook ja nicht wichtig, aber ich bin jetzt dann schon ein bisschen gekränkt, weil du mich entfreundet hast.

Was ist mit unserer Generation eigentlich los, dass wir unsere zwischenmenschlichen REALEN! Beziehungen anhand unseres fb-Freundesstatus bewerten? Warum lassen wir zu, dass so ein abgefuckter virtueller Mist eigentlich unser reales Leben als Privatperson tangiert? Warum muss ich mir überlegen, ob ich irgendwas von irgendwem like, und wer sich deshalb auf die Füße getreten fühlen könnte? Wenn ich einen Grund hätte Facebook den Rücken zuzukehren, dann wäre das so ein Grund. Das es mein reales Privatleben tangiert. Kinder…. Kommt klar auf euer Leben und vor allem: Lebt es da draussen, wo ihr zu Hause seid, und nicht am Smartphone, Rechner oder Tablet. Und lasst den Freundesstatus dass sein was er ist: Nichts. Denn was zählt, sind eure Kontakte im wahren Leben. Das was zwischen euch Individuen passiert.

Und wenn euch das entfreunden, oder der Like eines Freundes auf der Chronik eines anderen Freundes irgendwie abfuckt, dann solltet ihr vielleicht wegen eurer Selbstwertproblematik therapeutische Hilfe suchen. Oder bei Facebook einfach mal abmelden und nicht immer nur davon reden. Dann wäre auch eurer Umwelt geholfen, weil sie sich das Gejammer dann nicht mehr anhören müssten. Echt jetzt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Kampfkeks,

sehr spannend finde ich, wie diese Thema immer wieder zu einer Streitfrage zwischen den unterschiedlichen Parteien wird.
Auch ich habe schon sehr oft Diskussionen über die unterschiedlichen Perspektiven geführt...
Persönlich bin ich einer der Menschen, die einen Account besitzen, ihn inaktiv vergammeln lassen und sich darüber aufregen ihn nicht einfach löschen zu können.

Aus meiner Sicht hast du in der Verurteilung dieser Haltung einen wichtigen Punkt vergessen!

Ich als Person fühle mich genötigt diesen Account weiter bestehen zu lassen, durch mein Umfeld, die Uni, die Arbeit und Familie.
Facebook hat erfolgreich alle Alternativen aus dem Netz verdrängt und macht es mir somit unmöglich umzusteigen.
Jeder, der behauptet es gehe (sozial) nichts verloren, wenn man sich aus Facebook zurückzieht, redet sich genauso etwas ein wie jene, die trotz ihrer Aufregung behaupten ihnen sei das alles nicht wichtig.

Seit einigen Jahren versuche ich zum Beispiel weniger an meinem Smartphone zu hängen, nicht ständig erreichbar zu sein oder mir die Finger wund zu tippen.
Dafür hat niemand in meinem Umfeld je Verständnis oder Unterstützung gezeigt, im Gegenteil, 80% meines Freundeskreises sind weggebrochen, weil sie denken ich hätte kein Interesse mehr an ihnen und meine Familie ist regelmäßig pikiert, weil es angeblich den Eindruck macht, als würde ich sie nicht genug schätzen...


Menschen, die im Internet undifferenziert ihre Meinung verbreiten unter dem Deckmantel der Objektivität sind das "Facebookproblem" #1!
Du beschwerst dich über Veganer, die ihre Überzeugung verbreiten, verkündest aber im gleichen Maße dein Urteil.
Nichts ist schwarz oder weiß, das Leben ist eine einzige Grauzone!
Heutzutage kann niemand mehr eine Entscheidung nur über sein eigenes Leben fällen oder sich aus allem zurückziehen, ohne sich selbst und andere zu beeinträchtigen.
Wir leben in einer vernetzten Welt, in der sowohl dein Job als auch dein Privatleben darunter leiden können, nicht ständig erreichbar zu sein.

kampfkeks hat gesagt…

Hey!

Ich glaube nicht, dass ich den Punkt vergessen habe. Denn um diese Sorte Leute ging es nicht. Sicherlich gibt es Leute mit inaktivem Account die sich aufregen, dass sie irgendwie drauf angewiesen sind. Ich redete aber von denen die den account gar nicht so inaktiv vergammeln lassen und darüber jammern, dass auf Facebook alles doof ist. Wenns um die reine Kommunikation mit anderen Menschen ginge, könnte man auf diverse andere messenger Dienste (WhatsApp, Telegram, sms, iMessage, irgendeinandererservice) zurückgreifen. Ich hab einige Freunde ohne Facebook oder mit inaktivem Account, mit denen ich über andere Kanäle Kontakt halte.

Sicherlich geht sozial etwas verloren. Die Frage ist vielmehr: Ist mir das was da verloren geht so wichtig, oder schaffe ich es mit den wichtigen 'Dingen' weiterhin Kontakt zu halten, auch ohne das Netzwerk.

Das Problem das du mit dem Smartphone beschreibst, das sehe ich auch. Es nervt, wenn die Leute denken man sei immer erreichbar. Aber auch hier bin ich der absoluten Überzeugung: Wer mit dir Kontakt halten will, weil es ihm ein intrinsisches Bedürfnis ist, der wird das tun. Ich kenne die Erfahrung, dass Freunde wegbrechen. Die Frage die sich mir stellt ist dann aber vielmehr: Will ich den Kontakt zu Leuten, die mir ans Bein pissen, weil ich nicht ständig erreichbar bin? Will ich Kontakt zu Leuten, die sich nicht auf anderen Wegen um die Freundschaft bemühen, als durch halbwegs belanglose häufigere Kurzmitteilungen?

Unter dem Deckmantel der Objektivität? Ich glaube wenn mein privater Blog eines nicht ist, dann objektiv ;)

Ich will nicht ständig erreichbar sein. Und bin es auch nicht. Wenn ich keinen Bock habe jemandem zurückzuschreiben, oder keine Zeit dann mach ich das nicht. Und erstaunlicherweise funktioniert das sowohl im Job, als auch im Privatleben erstaunlich gut.